Zinstief beeinflusst Verhalten der Anleger nicht wirklich

Der Leitzins steht seit 5. Juli des vergangenen Jahres auf seinem historischen Tief von 0,75 Prozent, weiter sinkende Sparzinsen waren die Folge der neuerlichen Leitzinssenkung. Doch wie beeinflusst das Zinstief in der Euro-Zone die Sparer – und wollen diese vielleicht andere Anlagestrategien suchen, um dem Zinstief zu entkommen? Dies ist auch Gegenstand einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Bank of Scotland, deren Ergebnisse heute veröffentlicht wurden.

Dabei zeigte sich, dass mehr als die Hälfte der Bürger hierzulande an ihrer Strategie der Geldanlage festgehalten möchten. 54 Prozent der Befragten wollen ihr Anlageverhalten trotz des Zinstiefs nicht verändern, 35 Prozent hingegen gaben an, dass das Tief des Leitzins und in dessen Folge die niedrigen Sparzinsen durchaus das eigene Anlageverhalten beeinflusst.

Dies bedeutet, dass nur gut ein Drittel wegen der derzeitig mauen Lage für Sparer das eigene Sparverhalten ändern möchte. Für viele bedeutet dies gleichzeitig auch eine Änderung der Geldanlage. Wiederum 23 Prozent der von dem Zinstief beeinflussten Anleger wollen hingegen ihrer bisherigen Anlageart treu bleiben, jedoch zu Anbietern mit besseren Konditionen wechseln.

Gerade beim Tagesgeld hat dies zu einem regen Wechselreigen geführt, wie die letzten Monate gezeigt haben. Hier hat sich im Ranking der besten Anbieter gleich mehrfach etwas geändert, und die Spitzenposition im Tagesgeldvergleich  hat sich manchmal binnen weniger Tage verändert.

Der Managing Director der Bank of Scotland in Deutschland, Bertil Bos, findet hierfür auch klare Worte: "Gerade im Zinstief lohnt sich die Suche nach attraktiven Angeboten, etwa einem gut verzinsten Tagesgeldkonto, besonders".

Bei der Suche nach neuen Sparangeboten lohnt es sich mitunter sehr, die Konditionen der verschiedenen Institute gründlich miteinander zu vergleichen. Gerade Tagesgeldkonten mit Garantieverzinsung können derzeit punkten, da sie den Zinssatz für das Tagesgeld zumindest über einen bestimmten Zeitraum fest garantieren.

Doch es gibt nicht nur Anleger, welche den Anbieter wechseln wollen. Gleich 22 Prozent der in der bevölkerungsrepräsentativen Forsa-Umfrage Befragten haben angegeben, in der Zukunft weniger sparen zu wollen und stattdessen mehr Geld auszugeben. Auch hier zeigt sich die Änderung im Denken zahlreicher Bürger, dass Konsum mitunter mehr zählt als Sparen. 23 Prozent der Befragten wollen hingegen entweder eine Immobilie kaufen oder eine bereits vorhandene modernisieren. Dies zeigt zugleich das verstärkte Setzen auf Sicherheiten in einer unsicheren Zeit. Zudem profitieren genau diese Anleger natürlich von den derzeit günstigen Zinsen für Baukredite und Modernisierungskredite.

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