Genossenschaftsbanken: Was machen Volks- und Raiffeisenbanken aus?

Die Volks- und Raiffeisenbanken sind sicherlich vielen Bankkunden ein Begriff. Die meisten sind zur Abwicklung der alltäglichen Finanzströme auf eine Bank vor Ort angewiesen. Meistens verfügen Bankkunden dann über ein Girokonto, Sparbuch oder Tagesgeldkonto bei der örtlichen Sparkasse oder bei der Volksbank. Die beiden Banken stehen wie keine andere Bank für Kundennähe und Betreuung vor Ort. Schließlich weisen sie auch das dichtete Filialnetz in Deutschland auf. Ein gewichtiger Unterschied zwischen den Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken besteht trotzdem: Während die Sparkassen öffentlich-rechtliche und damit staatliche Einrichtungen sind, sind die Volksbanken durchaus Privatbanken. Die Volks- und Raiffeisenbanken sind jedoch nicht wie etwa die Deutsche Bank oder die Commerzbank als Aktiengesellschaft organisiert sondern als Genossenschaft. Daraus ergibt sich auch der Zusatz "eG", der nichts anderes als "eingetragene Genossenschaft" bedeutet.

Das aktuelle Jahr 2012 ist das internationale Jahr der Genossenschaften. Aus diesem Anlass ist es durchaus von Interesse, das Konzept der Genossenschaft einmal näher zu betrachten. Schließlich scheint es erfolgreich zu sein: Die Volks- und Raiffeisenbanken sind erstaunlich solide durch die Finanz- und Staatsschuldenkrise gekommen. Die Kundeneinlagen, so wird versichert, sind absolut sicher. Schließlich besteht sogar ein interner Einlagensicherungsfonds. Diese Sicherheit fußt letztlich auch auf dem Konzept der Genossenschaften. Während das Management einer Aktiengesellschaft den Aktionären gegenüber verpflichtet ist, den Gewinn zu maximieren, sind die Genossenschaften dies nicht. Bei Genossenschaften gibt es keine Aktionäre, sondern Mitglieder. Mitglied kann jeder werden, unabhängig vom Alter, Beruf oder Finanzstärke. Wer Mitglied einer Genossenschaft wird, hat dann allerdings genau das gleiche Stimmrecht wie alle anderen Mitglieder. Unterschiede ergeben sich nur durch die Höhe der Geschäftsanteile, wenn es um die Dividendenzahlung geht. Das Management einer Genossenschaft, das indirekt auch durch die Mitglieder bestimmt wird, ist ausschließlich ihren Mitgliedern verpflichtet, die neben einer konstanten Dividende auch andere Ziele verfolgen, als ausschließlich die Gewinnmaximierung.

Das demokratische Konzept der Genossenschaften, bei denen jeder die Möglichkeit hat mitzubestimmen, kommt in der aktuell unsicheren Bankenwelt wieder an: Mit mehr als 20 Millionen Mitgliedern sind Deutschlands Genossenschaften derzeit auf starkem Expansionskurs.

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