Braucht die Commerzbank bald neues Geld vom Staat?

Die Bankenrettung in Deutschland ist noch nicht lange vorüber, da droht das nächste Unheil. Die eigentlich längst gerettete Commerzbank könnte bald neues Geld vom Staat gebrauchen, wenn die neuen Eigenkapitalvorschriften erfüllt werden sollen, die ab nächstem Jahr gelten.

Neun Prozent muss die Eigenkapitalquote dann betragen, und  die Commerzbank – deren Online-Tochter comdirect bank seit Jahren in unserem Tagesgeld-Vergleich vertreten ist – ist wohl noch weit entfernt von dieser für die Zukunft der Banken und ihre Sicherheit wichtigen Marke. Nachdem es erst hieß, der staatlich bereits schon einmal gestützten Bank würden "nur" knapp drei Milliarden Euro an Kapital zum Erreichen der Quote fehlen, sieht die Welt seit gestern anders aus.

Laut verschiedener Medienberichte soll es interne Berechnungen geben, die besagen, dass der Commerzbank nicht nur die 2,9 Milliarden Euro fehlen, sondern dass die Kapitallücke viel größer ist und gar um die fünf Milliarden Euro betragen soll.

Für die Bank könnte dies ein regelrechtes Debakel bedeuten. Bereits die Zahlen des 3. Quartals 2011 waren haarsträubend, 798 Millionen Euro fielen der Wertkorrektur in Sachen griechische Staatsanleihen zum Opfer. Weitere Abschreibungen könnten folgen, wenn es Italien und Frankreich immer schlechter gehen sollte.

Die Commerzbank war wohl zu gierig, wenn es darum ging, in die hoch verzinsten Staatsanleihen zu investieren, anstatt den Blick für die Realität der Schuldenkrise zu bewahren. Den Preis dafür muss die Bank möglicherweise bald bezahlen, mit eigenen Rückstufungen im Rating. Denn: der nächste EU-Bankenstresstest kommt bestimmt!

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