Im vergangenen Jahr war der Bankenstresstest der EU-Kommission eher eine lasche Angelegenheit. Weniger Banken als gedacht gingen beim Krisenszenario unter, Konsequenzen hatte dies gar keine. Dies könnte beim EU-Bankenstresstest 2011 ganz anders sein. Folgen bei Negativbewertung die Bankenschließungen?

Dies könnte dann auch die Hypo Real Estate betreffen. Der Immobilienfinanzierer konnte in der Finanzkrise nur durch Finanzhilfen und staatliche Garantien von insgesamt dreistelliger Milliardenhöhe gerettet werden. Dennoch fiel er beim Bankenstresstest 2010 durch. Wie sieht es dann in diesem Jahr aus? Wird die HRE wieder durchfallen und dann möglicherweise dicht gemacht werden von Amts wegen?

Die Banken, die durchgefallen sind beim EU-Bankenstresstest 2011, auch die Beinahe-Durchfall-Kandidaten, müssen nun bis Ende September handeln und der jeweils zuständigen Aufsichtsbehörde einen Plan zur Verbesserung der Eigenkapitalquote vorliegen – wenn diese unter den vorgegebenen fünf Prozent liegt.

Für einige Banken könnte dies das Aus bedeuten, wenn sie nicht in der Lage sind, festes Kapital freizuschaufeln, um dieses dann als Eigenkapital anzulegen. Es könnte zugleich auch bedeuten, dass der Bankenverkauf, der in der Krise gang und gäbe wäre, wieder boomen wird.

Die Zeichen stehen auf jeden Fall schlecht für noch mehr Banken als im vergangenen Jahr, beim EU-Bankenstresstest 2010. Während beim ersten Bankenstresstest nur sieben Banken durchgefallen waren, könnte dies im laufenden Jahr mehr als das doppelte an Banken betreffen. Es geistert die Zahl von 15 Banken im Raum, welche den Bankenstresstest nicht bestanden haben könnten.

Kommende Woche treffen sie die Finanzminister der Europäischen Union, um sich zu beraten, was mit den durchgefallenen Banken passieren soll und wie man ihnen möglicherweise finanziell zur Seite stehen kann. Geht dies nicht, wird es zu Bankenschließungen kommen – ob auch in Deutschland, wurde bislang nicht öffentlich gemacht.