Negativzinsen: Volksbank Stendal bittet Sparer zur Kasse

Seit Anfang Oktober kassiert nun auch die Volksbank Stendal für Tagesgelder über 100.000 Euro Negativzinsen. Sparer zahlen dann -0,40 Prozent Zinsen pro Jahr. Die Volksbank Stendal ist neben der Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee in diesem Jahr die zweite Genossenschaftsbank, die Strafzinsen einführt. Den historischen Meilenstein in Sachen Negativzins hat die Deutsche Skatbank bereits Ende 2014 gelegt. Die Internettochter der genossenschaftlich geführten VR-Bank Altenburger Land verlangt seitdem von ihrer vermögenden Kundschaft auf Tagesgeldguthaben ab 500.000 Euro -0,25 Prozent Zinsen pro Jahr (Tagesgeld.info berichtete).

Hintergrund zu den Negativzinsen

Seit geraumer Zeit zahlen Banken, die über Nacht überschüssige Kundengelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken, einen Strafzins von 0,40 Prozent. Dadurch will die EZB die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen und Verbraucher ankurbeln. Diesen Strafzins konnte die DZ Bank als Zentralinstitut der mehr als 1.000 Volks- und Raiffeisenbanken lange abfedern. Seit September 2016 werden aber auch die Mitgliedsinstitute zur Kasse gebeten. Die ersten geben den Strafzins, teilweise getarnt als „Verwahrentgelt“, eins zu eins an ihre Kunden weiter.

Lohnenswerte Alternativen im Tagesgeldvergleich

Privatbanken, vor allem aber Online- bzw. Direktbanken, scheinen die von der EZB auferlegten Strafzinsen besser abfedern zu können. Noch immer können sich Sparer mit Angeboten aus dem aktuellen Tagesgeldkonto-Vergleich bis zu 1,10 Prozent Zinsen p.a. sichern. Um auf Nummer sicher zu gehen sollten Sparer mit mehr als 100.000 Euro Anlagekapital immer auf mehrere Geldhäuser setzen.